Die Ursache: Unzureichende Mundhygiene
Die Hauptursache dieser Entzündungen und des begleitenden Zahnfleischblutens ist unzureichende Mundhygiene. An Zähnen, die schlecht oder gar nicht geputzt werden, bildet sich bakterieller Zahnbelag (Plaque). Gefährdet ist vor allem der Saum zwischen Zahn und Zahnfleisch (Sulcus). Die Bakterien in der Plaque scheiden schädliche Stoffwechselprodukte, sogenannte Endotoxine aus, die eine Abwehrreaktion des Immunsystems auslösen. Diese Abwehrreaktion wiederum löst eine Entzündung aus, wodurch zwar die Bakterien zerstört werden, es aber auch zu Zahnfleischschwund kommt. Bleibt die Entzündung unbehandelt, greift sie den Zahn und schließlich den Kieferknochen an.
Risikofaktoren für die Entstehung von Zahnfleischbluten, Gingivitis und Parodontitis sind neben schlechter Mundhygiene Rauchen, Diabetes mellitus, Hormonumstellungen in der Schwangerschaft oder eine andauernde Atmung durch den Mund.
Besser putzen, immer putzen
Gelegentliches Bluten an einzelnen Zähnen dient nicht selten als Hinweis, dass man an dieser Stelle besser putzen sollte. Auf keinen Fall sollte, um Blutungen zu verhindern, auf das Zähneputzen verzichtet werden. Denn dadurch wird eine Zahnfleischentzündung nur noch schlimmer. Die Plaque muss entfernt werden, sonst heilt das Zahnfleisch nicht – und das geht nur mit der Zahn- und der Interdentalbürste. Bluten kann dann sogar ein Zeichen einer Heilung sein: Wer beispielsweise zum ersten Mal mit Interdentalbürsten die Zahnzwischenräume reinigt, erlebt vielleicht, dass es etwas blutet. Dieses Bluten zeigt eine Entzündung an und sollte nach einer Woche vorbei sein: Jetzt hat man täglich einmal die Zahnzwischenräume geputzt, die Entzündung dürfte abgeklungen, die Gefahr einer Parodontitis abgewehrt sein. Wenn nicht, so sollte man sich unbedingt von einem Zahnarzt beraten lassen.
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